Was passiert mit deinem Bruttolohn? – Die Lohnabzüge in der Schweiz einfach erklärt
- Maike Stroetmann
- 2. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Jan.

Du hast einen Job in der Schweiz und freust dich über dein Bruttogehalt? Doch wenn du deinen Lohnzettel anschaust, bleibt am Ende netto deutlich weniger übrig. Das liegt an den obligatorischen Lohnabzügen, die soziale Sicherungssysteme und Vorsorgeleistungen finanzieren. In diesem Artikel erkläre ich dir, was genau von deinem Bruttolohn abgezogen wird und warum diese Abzüge so wichtig sind.
Was ist der Unterschied zwischen Brutto und Netto?
Einfach gesagt:
Brutto = Brutal viel
Netto = Net so viel
Der Bruttolohn ist das Gehalt, das dein Arbeitgeber dir vertraglich zusichert. Der Nettolohn ist das, was nach allen Abzügen tatsächlich auf deinem Konto landet. Aber keine Sorge, die Abzüge sind nicht "verloren". Sie finanzieren wichtige Leistungen wie deine Altersvorsorge oder Absicherungen bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit.
Welche Abzüge gibt es in der Schweiz?
1. Sozialversicherungen: AHV/IV/EO
Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV): Sichert deine Grundversorgung im Alter und die deiner Hinterbliebenen.
Invalidenversicherung (IV): Unterstützt dich bei Erwerbsunfähigkeit durch Invalidität.
Erwerbsersatzordnung (EO): Deckt Einkommensverluste bei Militärdienst, Mutterschaft, Vaterschaft oder Zivildienst.
💡 Beitrag: 10,6% des Bruttolohns (hälftig zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt, d.h. du zahlst 5,3%).
2. Arbeitslosenversicherung (ALV)
Schützt dich vor Einkommensverlust bei Arbeitslosigkeit.
💡 Beitrag: 2,2% bis zu einem Jahreslohn von CHF 148'200 (1,1% Arbeitnehmeranteil).
3. Pensionskasse (BVG)
Die berufliche Vorsorge ergänzt die AHV/IV und sichert deinen gewohnten Lebensstandard im Alter.
💡 Beitrag: Je nach Alter und Einkommen zwischen 7% und 18% des versicherten Lohns (wiederum hälftig aufgeteilt).
4. Unfallversicherung
Berufsunfallversicherung (BU): Wird vom Arbeitgeber bezahlt.
Nichtberufsunfallversicherung (NBU): Deckt Unfälle in der Freizeit, die Kosten trägt oft der Arbeitnehmer.
5. Quellensteuer
Als Expat unterliegst du in der Schweiz der Quellensteuer, die dein Arbeitgeber direkt von deinem Lohn abzieht. Die Höhe hängt von deinem Wohnkanton, Einkommen, Familienstand und deiner Konfession ab.
Beispiel: Dein Bruttolohn im Detail
Stell dir vor, du verdienst CHF 6'000 brutto pro Monat. Wie setzen sich die Abzüge zusammen?
Abzug | Prozentsatz | Betrag |
AHV/IV/EO | 5,3% | CHF 318 |
ALV | 1,1% | CHF 66 |
Pensionskasse (BVG) | 5.2% | CHF 314.10 |
NBU | 1.4% | CHF 86.40 |
Quellensteuer | 10.8% | CHF 648 |
Gesamtabzüge: CHF 1'459.50
Nettolohn: CHF 6'000 - CHF 1'459.50 = CHF 4'540.50
Berechne deinen Netto Lohn mit deinen konkreten Angaben direkt hier:
Warum sind diese Abzüge wichtig?
Auch wenn es auf den ersten Blick schmerzhaft wirkt, tragen diese Abzüge zu deiner finanziellen Sicherheit bei:
AHV/IV: Deine Grundversorgung im Alter oder bei Invalidität ist gesichert.
Pensionskasse: Sie ermöglicht dir, deinen gewohnten Lebensstandard auch im Alter zu halten.
Unfallversicherung: Du bist sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit abgesichert.
Quellensteuer: Erspart dir als Expat die Mühe, selbst Steuern zu überweisen.
Was du mit diesen Infos machen kannst
Plane deinen Nettolohn: Nutze Brutto-Netto-Rechner wie lohncomputer.ch, um deinen Nettolohn zu berechnen.
Budgetiere klug: Dein Nettolohn hilft dir, ein realistisches Budget für Miete, Versicherungen und Freizeit zu erstellen.
Informiere dich: Lerne, wie die sozialen Sicherungssysteme in der Schweiz funktionieren – das gibt dir ein besseres Verständnis für deinen Beitrag.
Fazit: Brutto brutal viel, netto net so viel – aber sinnvoll!
Die Lohnabzüge in der Schweiz wirken auf den ersten Blick vielleicht hoch, aber sie finanzieren Leistungen, die dir langfristig zugutekommen. Wenn du diese Abzüge verstehst, kannst du dein Einkommen besser planen und für dich nutzen.
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